Geschichte der Hypnose

Begriff Hypnose
Der Begriff Hypnose wurde durch den Chirurg James Braid geprägt. Er nutzte die physiologischen und psychischen Voraussetzungen eines Zustandes, den er lange Zeit für künstlich hervorgerufenen Schlaf hielt, weshalb er den Namen „Hypnose“ etablierte. Deshalb nannte er das Phänomen auch Neurohypnologie, was soviel wie „nervöser Schlaf“ bedeutet und später dann „Hypnose“, was sich vom griechischen Gott des Schlafes, Hypnos ableitet. Als Ergebnis seiner Beobachtungen änderte James Braid kurz vor seinem Tode seine Meinung hierüber. Er sah Hypnose zu diesem Zeitpunkt als „Konzentration der Aufmerksamkeit und Erhöhung der Einbildungskraft“.
Zu diesem Zeitpunkt hatte sich jedoch die Bezeichnung „Hypnose“ bereits weitestgehend etabliert. Daher wurde sie beibehalten.

Frühgeschichtliches
Die alten hinduistischen Praktiken der Fakire und Yogis können bis ins 2. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung zurückverfolgt werden. Schon zu dieser Zeit wurde die Hypnose in Schriften aus dem antiken Ägypten im Papyrus Eber erwähnt.
In der Zeit der Antike bis hinein in das Mittelalter wurde die heilende Wirkung von Hypnose häufig einer übermenschlichen Kraft zugeschrieben. Hypnose erschien mystisch und spirituell. Im 18. Jahrhundert wurde der Arzt Franz Anton Mesmer dadurch bekannt, das er mit seinem „Animalischen Magnetismus“ vermeintlichen Magnetismus zur Heilung einsetzte.

Hypnose wurde unter anderem für die Durchführung von schmerzfreien Operationen eingesetzt. Mit der Einführung von Betäubungsmitteln wie Äther, Chloroform oder Lachgas geriet die analgetische Verwendung der Hypnose in der Mitte des 19. Jahrhunderts jedoch wieder in Vergessenheit.

Neuzeitliches
In Deutschland entwickelte Johannes Heinrich Schultz (1884-1970) das Autogene Training (1932), das als eine formelhafte Methode der Selbsthypnose bezeichnet werden kann. Ca. 1950 nahm die Bedeutung der Hypnose im klinischen Bereich der englischsprachigen Länder wieder zu.
Der amerikanische Arzt und Psychiater Milton H. Erickson (1901 – 1980) gilt als Vater der modernen Hypnotherapie. Er war maßgeblich an der offiziellen Anerkennung der Hypnose als Therapieform beteiligt. Erickson nutzte permissive und indirekte Suggestionen für die kooperative Hypnotherapie. Dabei nutze er sehr häufig Metapher. Diese ermöglichten es, indirekt über das Thema und über Lösungswege zu reden. Oft erreichte er allein durch das Erzählen von Geschichten, dass seine Klienten in die Trance gerieten. Die gewünschten Veränderungen und Heilungen erschienen wie Wunder. Richard Bandler und John Grinder schlossen sich in den 1970er Jahren seiner Methode an und machten so seine Arbeit einem noch breiteren Publikum verfügbar.

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